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Bürgerzentrum Alte Synagoge Meschede

Die Grundmauern der alten Synagoge stammen aus dem Jahr 1878.

Sie war das Zentrum der jüdischen Gemeinde in Meschede.

Das Fenster über der Eingangstür der alten Synagoge hatte eine architektonische Besonderheit. Hier gab es einen fünfzackigen anstatt des üblichen sechszackigen Davidsterns.

Am 10. November 1938, am Tag nach der Reichspogromnacht, wurde die Einrichtung der Synagoge auf Veranlassung der SS zerstört. Die Fenster wurden zerschlagen und die Thorarolle entfernt. Einen Tag später wurden auch die halbrunden Steintafeln auf dem Dach zerstört, auf denen die 10 Gebote in Stein gemeißelt waren.

Die jüdische Gemeinde sah sich gezwungen, das Gebäude schon nach kurzer Zeit an die Stadt Meschede zu verkaufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb eine Schreinerei den Grundbesitz. 1991 kaufte die Stadt Meschede den Besitz zurück.

Mescheder Bürgerinnen und Bürger gründeten 1994 den Verein "Bürgerzentrum Alte Synagoge Meschede". Er ließ das Gebäude wieder aufbauen. 1999 weihte der damalige Ministerpräsident des Landes NRW, Johannes Rau, das neu geschaffene Begegnungszentrum ein.

Die Alte Synagoge ist heute ein Mahnmal zur Erinnerung an die Geschichte der jüdischen Mitbürger in Meschede und ein Begegnungsort für Menschen.

Heute werden in der Alten Synagoge Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Lesungen u.v.m veranstaltet.


Text: S. Schemme - Sprecherin: C. Collas
© 2014: Bürgerstiftung Meschede + Stadt Meschede

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