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Winziger Platz

DIE PROJEKTIDEE

Im Rahmen der Vorbereitungen zur REGIONALE 2013 wurde die Entscheidung getroffen, die Henne weitgehend freizulegen. Damit konnte die dringend notwendige Sanierung des Betondeckels eingespart werden. Geschichte und Moderne verbinden sich in den Bruchsteinmauern der Henne. Mit diesem Leitthema gewann das Landschaftsarchitekturbüro Loidl den freiraumplanerischen Wettbewerb zur Umgestaltung des Winziger Platzes.

Der Hennedeckel wurde im Sommer 2012 entfernt. Vorher musste die westliche Mauer stabilisiert werden. Dafür wurden über 50 Bohrpfähle eingebracht und mit der Bruchsteinmauer über eine Betonkonstruktion verbunden werden. Später wurde der obere Teil der Mauer im Stile der ursprünglichen Gestaltung ergänzt. Die Mauer auf der Ostseite der Henne wurde durch eine großzügige Freitreppe - die Hennestiege - durchbrochen. So kann man direkt ans Wasser gelangen. Der neue Fußweg auf Ebene des Flussbettes trägt ebenfalls zur Stabilisierung der Mauer bei. Er wird auch bei einem stärkeren Wasserabfluss aus der Hennetalsperre nicht überschwemmt. Das Flussbett ist auf 7,50 Meter verengt. Durch Anpflanzungen und fest verankerte Holzstämme wurde es ökologisch umgestaltet.

Parallel zur Öffnung der Henne wurde der gesamte Straßenraum im Jahre 2013 neu geordnet. Die Fahrbahn wurde verengt. Dadurch entstand Raum für einen Parkstreifen und eine Baumreihe. Die Bäume sowie die Ufermauern und die Unterseite des Balkons werden in der Dunkelheit durch eine anspruchsvolle Lichtinstallation in Szene gesetzt.

WINZIGER PLATZ

Der Winziger Platz - benannt nach der schlesischen Stadt Winzig - entstand durch den Wiederaufbau der Innenstadt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Um die ständigen Überschwemmungen beim Zusammenfluss von Henne, Mühlengraben und Ruhr zu vermeiden, wurde die Henne in der Höhe der jetzigen Mittelgasse neu trassiert und tiefergelegt. Das Flussbett bekam eine Breite von 10 Metern. Die Sohle wurde gepflastert. 3,30 Meter hohe und mit Bruchstein verblendete Ufermauern fassten das Flussbett ein (Bild oben links).

1965 wurde der sichtbare Teil des Flusslaufs durch einen Betondeckel verschlossen, um damit das Verkehrsproblem in der Innenstadt zu lösen (Bild unten). Der nördliche Teil wurde lange Jahre als Busbahnhof genutzt.


Text: Stadt Meschede - Sprecherin: C. Collas
© 2015: Bürgerstiftung Meschede + Stadt Meschede

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