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Hennesee von 1901 - 1949

Die Staumauer des ersten Hennesees wurde in den Jahren 1901 bis 1905 durch die "Talsperrengenossenschaft der Oberen Ruhr" nach dem Intze-Prinzip errichtet. Eingeweiht wurde sie am 16. Juni 1906. Der Stausee sollte die Wasserversorgung des Ruhrgebiets in Trockenperioden sicherstellen. Außerdem sollte er zum Schutz der Innenstadt Meschedes vor Hochwasserereignissen beitragen. Die fast 40 Meter hohe Staumauer wurde im Wesentlichen in Handarbeit gebaut. Zur Gewinnung der Felsen aus den nahe gelegenen Steinbrüchen wurden die Bohrlöcher für die Sprengungen noch ohne Maschinen mit Hammer und Meißel in den Fels getrieben.

Mit einem Fassungsvermögen von 11 Millionen Kubikmeter Wasser überdeckte der Stausee eine Fläche von etwa 850.000 Quadratmetern. Neben zwei Gewerbebetrieben (Lex Leistenfabrik und Pulvermühle Köln-Rottweiler AG) mussten auch die Hofstelle Hellern und die Landstraße Minden-Koblenz dem Wasser weichen.

Den erhofften Hochwasserschutz für die Stadt Meschede konnte die Staumauer jedoch nicht vollständig bieten. Insbesondere in den Jahren 1909 und 1926 wurde die Innenstadt erheblich überflutet. Durch das kohlensäurehaltige Wasser sowie den kalksteinhaltigen Untergrund wurden die Gesteinsschichten unter der Staumauer undicht. Dadurch verlor die Talsperre im Durchschnitt mehr Wasser als ihr zufloss. Da schließlich auch die Standsicherheit des Bauwerks nicht mehr zweifelsfrei sichergestellt werden konnte, wurden 1949 die Drosselklappen geöffnet und das Wasser der Talsperre kontrolliert abgelassen.

Diese Info-Tafel befindet sich am Standort der alten Staumauer im Bereich des ehemaligen Stollenmundlochs, dessen Überreste noch heute sichtbar sind.


Text: Stadt Meschede - Sprecherin: C. Collas
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