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Jüdischer Friedhof

DER JÜDISCHE FRIEDHOF MESCHEDE

Der Jüdische Friedhof Meschede an der Beringhauser Straße ist etwa 2.750 Quadratmeter groß. Zuletzt wurde im Rahmen der REGIONALE 2013 ein neuer Zugang vom Hennepark aus geschaffen. Der Friedhof war die letzte Ruhestätte für alle jüdischen Familien aus dem ehemaligen Synagogenbezirk Meschede. Dazu gehörten neben Meschede auch die Orte Eslohe, Ramsbeck und Velmede-Bestwig. Einzige Ausnahme bildet ein kleiner Waldfriedhof auf dem Jaidstein zwischen Büenfeld und Wenholthausen. Die Synagoge des ehemaligen Synagogenbezirks befand sich in der Kampstraße. Aus dem früheren Erdgeschoss entstand 1999 das Bürgerzentrum "Alte Synagoge".

ZUM VERSTÄNDNIS JÜDISCHER FRIEDHÖFE

Ein Friedhof wird als Haus des Lebens oder der Ewigkeit bezeichnet. Der Tod wird in der jüdischen Religion als Gottesferne gedeutet. Deshalb wurde der Friedhof am Ortsrand angelegt. Ein jüdischer Friedhof bleibt grundsätzlich für immer bestehen. Die Ruhe der Toten soll ewig geschützt werden. Die Gräber werden nur ein einziges Mal belegt. Aus religiösen Gründen erfolgt auch keine ständige Pflege, weil die Grabstätten für immer ein Ort der absoluten Ruhe bleiben sollen. Die aufgestellten Grabsteine verfallen mit der Zeit und werden nicht restauriert. Der auf christlichen Gräbern übliche Blumenschmuck oder Kerzen fehlt in der jüdischen Tradition. Angehörige legen stattdessen nur einen kleinen Stein auf den Grabstein als Andenken ihres Besuchs.

GRÄBER UND NAMEN

Auf dem Gelände des jüdischen Friedhofs sind 46 erkennbare Grabstätten zu finden. 39 Gräber tragen persönliche Angaben. Auf den übrigen Gräbern fehlen diese. Es werden 61 Personen mit Namen genannt. Dabei erscheinen 16 Familiennamen. Einige Familiennamen werden mehrfach genannt und beziehen sich auf verschiedene Familien. Die Ruhestätte der Familie Neuwahl bzw. Neuwald ist das älteste Grab. Salomon Neuwald wurde hier 1851 beerdigt.

Am 15. Oktober 1938 starb Rosa Ransenberg. Sie war die letzte Person, die dort beerdigt wurde.

Ein Beweis dafür, dass mit der Pogromnacht (9./10. November 1938) das traurige Ende der jüdischen Gemeinde in Meschede besiegelt war.


Text: Stadt Meschede - Sprecherin: C. Collas
© 2015: Bürgerstiftung Meschede + Stadt Meschede

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