Was ist wahr, was bloß Quatsch? Wie lassen sich Nachrichten überprüfen und welchen Medien können die Kulturstrolche vertrauen? Zum Start des Kulturstrolche-Schuljahres waren die Kulturstrolche des vierten Schuljahres der Wahrheit auf der Spur und suchten dort, wo Wissen gesammelt und Journalistinnen und Journalisten arbeiten: in der Stadtbücherei und bei Radio Sauerland. Inzwischen sind rund 300 Kinder der Luziaschule Berge und der Schule unter dem Regenbogen beim Projekt dabei.
Um die Förderung des Landes aufgrund der großen Nachfrage aufzustocken, unterstützt die Bürgerstiftung Meschede nun schon im zweiten Jahr das Projekt. In der Stadtbücherei stehen den Kulturstrolche zahlreiche Möglichkeiten zur Informationsrecherche zur Verfügung. Nach einer Einführung zum Thema Fake News betätigten sich die Kulturstrolche in einem Planspiel der Bücherei SchleswigHolstein als Detektive. Stimmt es wirklich, dass am See eine Fabrik gebaut wird und deshalb das Vereinsheim und der Bolzplatz wegkommen? Die Kulturstrolche lasen Zeitungsberichten, hörten Radiobeiträge und fanden schließlich die Wahrheit heraus. Außerdem erfuhren sie, mit welchen Prüfwerkzeugen sich herausfinden lässt, ob es sich bei einer Nachricht um eine Falschmeldung handelt.
Im Anschluss besuchten die Kulturstrolche den lokalen Sender „Radio Sauerland“. Sie wollten herausfinden, wie professionelle Journalistinnen und Journalisten arbeiten, um Informationen zu recherchieren. Im Unterricht hatten sie sich vorher zahlreiche Fragen überlegt, die Chefredakteurin Anke Gebhardt vor Ort geduldig beantwortete. Bei einer Studioführung durften die Kulturstrolche einen Blick hinter die Kulissen von „Radio Sauerland“ werfen und erfahren, woher Musik und Nachrichten
kommen.
„Es ist für die Kinder immer eine Bereicherung, Themen nicht nur im Klassenzimmer, sondern direkt vor Ort vermittelt zu bekommen“, betont Christian Baumhöfer, stellvertretender Leiter der Schule unter dem Regenbogen. So lernen die Kinder im „Kulturstrolche“-Projekt über drei Jahre jedes Schulhalbjahr eine andere kulturelle Sparte und damit zugleich spannende Kulturorte in der Umgebung kennen, so dass sie am Ende ihrer Grundschulzeit echte Expertinnen und Experten in Sachen Kultur
in der Region sind.
„Für uns ist es wichtig, dass die Kulturstrolche kulturelle Bildungsangebote für alle Kinder einer Schule ermöglichen“, erklärt Jürgen Dörner, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Meschede. „Wichtig ist uns auch, dass die Kinder Kultureinrichtungen vor Ort kennenlernen, wodurch im Idealfall ein erstes Interesse geweckt wird und weitere Besuche folgen“, ergänzt Jörg Hohmann, Vorsitzender des Stiftungsrats. In diesem Schulhalbjahr stehen für die Kulturstrolche u.a. ein Besuch in der Musikschule Hochsauerlandkreis, der Tanzetage Meschede und der Stadthalle Meschede auf dem Programm – exklusive Blicke hinter die Kulissen und Mitmachangebote inklusive.
Träger des Kulturstrolche-Projekts, das nach einer Projektidee der Stadt Münster konzipiert wurde und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird, sind das Kultursekretariat NRW Gütersloh und das NRW KULTURsekretariat (Wuppertal). In Meschede wird das Projekt vom Fachbereich Generationen, Bildung, Freizeit der Stadt koordiniert.